Erwiderung: Leserbriefe vom 01. Februar

03.02.2020
Stellungnahme

Stadtrat Gert Klaiber erwidert Leserbriefe vom 01. Februar im Reutlinger General-Anzeiger...

Der Schreiber des Leserbriefs „Hart an der Grenze zum Rufmord“ ist offensichtlich gut informiert über die Interna im Rathaus. Man könnte auf den Gedanken kommen, das hätte ihm jemand aufgeschrieben. Wie käme er denn sonst darauf, dass ein städtischer Bediensteter nicht mit einem Gemeinderat reden darf? Das gibt es außer in Pfullingen nirgendwo. Und wenn es so gewesen wäre: Herrscht nach dem Denkverbot jetzt auch noch ein Redeverbot? Das sind dieselben Unterstellungen, die man aus dem Rathaus hört. Es würde mich nicht wundern, wenn daran „arbeitsrechtliche Vergehen“ festgemacht werden sollen. Das kommt mir irgendwie bekannt vor.

„Wer Kritik übelnimmt, hat etwas zu verbergen“, pflegte Helmut Schmidt zu sagen. Wer dagegen gute Argumente hat, nimmt Kritik auseinander, wenn sie vorgebracht wird und muss nicht damit warten, bis er allein am Rednerpult steht. Wer dann noch Falschmeldungen verbreitet, um widersinnige Entscheidungen zu rechtfertigen, der ruiniert seinen Ruf selbst.

Noch ein Wort zum Leserbrief „Teamarbeit ist so nicht möglich“. Der Titel trifft ins Schwarze. Die Rollenverteilung ist nur anders herum, als es die Schreiberin sieht. Die Reaktion auf Sachkritik gehört in den Gemeinderat und nicht auf einen Bürgerempfang. Kritik aus dem Gemeinderat mit Shitstorm und körperlichen Bedrohungen gegenüber Bürgermeisterkollegen gleichzusetzen, ist völlig daneben und zeugt von einem ziemlich verschränkten Verständnis der parlamentarischen Diskussion. Dazu noch den eigenen Gemeinderat von oben herab zu beschimpfen geht gar nicht. Anonyme Drohbriefe sind eine ganz fürchterliche Angelegenheit, die ich zutiefst verabscheue und auf das Schärfste verurteile. Seltsamerweise tauchen sie bei uns immer dann auf, wenn es eng wird. Gesehen habe ich noch keinen.

Gert Klaiber
Stadtrat Pfullingen