Fraktionschef Gert Klaiber: "Das Gegenteil ist der Fall"

24.10.2020
Leserbrief

Zum Artikel "Ratsmitglieder haben den Überblick verloren", 17. Oktober, Reutlinger Generalanzeiger

"Ratsmitglieder haben den Überblick verloren" lautet die Überschrift des GEA-Berichts vom 17. Oktober über den in der Sitzung des Pfullinger Gemeinderats am 13. Oktober beschlossenen Aufschub von Sanierungs- und Brandschutzmaßnahmen im Pfullinger Schlössle und in der Schlösslesscheuer. Diese Überschrift vermittelt den Eindruck planlosen Handelns des Gemeinderats der Stadt Pfullingen. Das Gegenteil ist der Fall.

Verwaltung und Gemeinderat der Stadt Pfullingen haben in den vergangenen Monaten zahlreiche wegweisende Beschlüsse unter anderem zur Neuorganisation der Stadtverwaltung und zu überfälligen Projekten wie der Neugestaltung des Marktplatzes, der Erweiterung des Rathauses und der Einrichtung eines Stadtbüros und der Sanierung von Gebäuden und Sportanlagen getroffen.

Anlass und Grundlage für die Häufung dieser Beschlüsse sind seit Jahren aufgeschobene Projekte und Investitionen und die dadurch entstandenen hohen Rücklagen. Maßgeblich ist auch der in der Stadtverwaltung wieder vorherrschende Blick nach vorne anstelle der zuvor regelmäßigen internen Querelen.

Die Arbeit innerhalb der Verwaltung und die Zusammenarbeit mit dem Gemeinderat ist seit dem Verschwinden des amtierenden Bürgermeisters so gut, wie sie zuletzt mit dessen Vorgänger war. Die vergangenen fünf Monate waren gute Monate für die Entwicklung der Stadt Pfullingen.

Der in der Sitzung des Gemeinderats am 13. Oktober beschlossene Aufschub einer Investition in Höhe von 800 000 Euro in Schlössle und Schlösslesscheuer ist dem Umstand geschuldet, dass dieses Projekt gegenüber anderen Projekten als nachrangig eingestuft ist und der Gemeinderat vor dieser Investitionsentscheidung die weitere Finanzplanung für den Haushalt 2021 und für die Folgejahre abwarten will.

Das hat nichts zu tun mit "verlorenem Überblick", sondern ist Voraussetzung für eine verantwortungsvolle Haushaltsplanung und darauf aufbauende Investitionsentscheidungen. Meine Anregung in der Sitzung am 13. Oktober war zudem, die Neukonzeption der stadtgeschichtlichen Ausstellung im Schlössle in jedem Fall umzusetzen.